„Letztlich trifft es die Schwachen“

Veröffentlicht am 19.03.2012 in Kommunales

„Keiner darf verloren gehen“. Für diese Idee des Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) steht auch das CJD Alzey, das sich insbesondere im Bereich der beruflichen Förderung und Integration engagiert. Doch auch das CJD ist von den massiven Kürzungen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik durch die Berliner Koalition betroffen, wie der Bundestagsabgeordnete Klaus Hagemann bei einem Besuch erfuhr. „Letztlich trifft es die Jungen und Schwachen. Hier liegt das Problem der Reform“, sagte Andreas Schmidt Verbundleiter des CJD Rhein-Pfalz/Nordbaden.

Denn der Bund kürzt unter anderem die Zuschüsse für Berufseinstiegsbegleiter um die Hälfte, so dass sich das CJD voraussichtlich nicht wieder für diese Maßnahme bewerben wird. Derzeit unterstützen elf Berufseinstiegsbegleiter Jugendliche an acht regionalen Schulen beim Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine berufliche Ausbildung. Dabei kann gerade diese Initiative zunehmend Erfolge vorweisen, wie Horst Braun, Leiter des CJD Alzey, berichtete. „Gerade Investitionen in junge Menschen rechnen sich nachhaltig und welche Folgen Sparmaßnahmen in der Jugend- und Sozialarbeit haben können, haben uns die Krawalle in England gezeigt“, kritisierte Hagemann.

Auch die Betreuung von Familien, die Arbeitslosengeld II erhalten endet leider zum Juli, wie Braun bedauert. Das Jobcenter kann diese Maßnahme nicht mehr finanzieren. Dabei werden aktuell 235 Menschen in 70 Familien von den Mitarbeitern des CJD Alzey betreut. Diese versuchen häufig über Jahrzehnte gebildete Strukturen aufzubrechen und insbesondere Kinder und Jugendliche in der Schule und der Ausbildung zu unterstützen.

Hagemann nutzte die Gelegenheit, beim CJD einen Integrationskurs und eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) zu besuchen. Die BvB unterstützt junge Erwachsene ohne Ausbildung in der Berufswahl und bereitet sie auf eine Ausbildung vor, mit dem Ziel diese dauerhaft in das Arbeitsleben zu integrieren. Im Gespräch mit den Jugendlichen betonte Hagemann, wie wichtig solche Maßnahmen für die Gesellschaft seien, die auf insbesondere junge Menschen nicht verzichten könne. Hierzu müsse man eben die Möglichkeit einer zweiten oder dritten Chance schaffen.

Auf eine Zukunft in Deutschland hoffen

Im Integrationskurs lernte er Menschen kennen, die auf eine berufliche und private Zukunft in Deutschland hoffen. Besonders viele Frauen, die schon mehrere Jahre in Deutschland leben, besuchen den Integrationskurs. Eine junge Türkin erzählte, sie hoffe, mit besseren Sprachkenntnissen ihre Kinder in der Schule unterstützen zu können. Etliche Männer aus Osteuropa sehen in dem Sprachkurs eine Möglichkeit, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Ebenso ein junger Vietnamese, der an dem Sprachkurs trotz eines Vollzeiterwerbs teilnimmt.

Mit vier Stunden Unterricht täglich und vielen Hausaufgaben, sei der Kurs jedoch für viele Berufstätige nur schwer zu absolvieren, wie Kursleiter Bernard Pietras dem Abgeordneten berichtete. „Wir haben das Thema Integration zu lange schleifen lassen, dabei ist unser Land hinsichtlich des Fachkräftemangels von 500.000 Menschen bundesweit auf solche motivierten Zuwanderer angewiesen“, so Hagemann.

 

SPD

19.03.2024 09:56
Nord-Süd - Neu denken.
Wenige Tage nach seiner Reise nach Namibia, Südafrika und Ghana hat der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil auf der Veranstaltung "Nord-Süd - Neu denken" eine programmatische Rede zu einer modernen Nord-Süd-Politik gehalten.

Wir machen Wirtschaftspolitik für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, nicht für Lobbyverbände. Das ist soziale Politik für Dich.

Wir kümmern uns darum, dass sich alle Generationen auf eine stabile Rente verlassen können. Denn: Wer viele Jahre hart arbeitet, muss auch im Alter gut davon leben können.

Rechtsradikale Kräfte werden immer stärker. Setze dich gemeinsam mit uns für Demokratie, Toleranz und Respekt ein und komme zu den Demonstrationen und Kundgebungen!

Gemeinsam kämpfen wir für Frauenrechte in Deutschland und Europa. Stärkste Stimme für Europa ist unsere Spitzenkandidatin Katarina Barley.