Jugendarbeitslosigkeit endlich wirksam bekämpfen

Veröffentlicht am 06.12.2012 in Europa

Foto: www.spd-europa.de

Am 5. Dezember stellte Laszlo Andor, EU-Kommissar für Soziales und Beschäftigung, das sogenannte Jugendpaket in Brüssel vor. Unter dem Namen 'Jugend in Beschäftigung bringen' schlägt die Kommission vor, dass in den Mitgliedsstaaten eine Jugendgarantie eingeführt wird. Dazu will sie unter anderem den Rechtsrahmen für Praktika erneuern und eine Europäische Allianz für die Ausbildung schaffen.

Jutta Steinruck, Beschäftigungsexpertin der SPD-Europaabgeordneten, zu den Vorschlägen: „Seit Anfang des Jahres fordern wir Sozialdemokraten eine Europäische Jugendgarantie, endlich legt die Kommission einen Vorschlag vor."

Laut Empfehlung der Kommission soll jeder Jugendliche bis 25 Jahre spätestens nach vier Monaten eine gute Beschäftigung, eine Ausbildung oder eine Weiterbildung angeboten bekommen.

"Leider wurden ähnliche Initiativen in der Vergangenheit oft durch die Mitgliedstaaten blockiert. Es bleibt oft bei Sonntagsreden für junge Menschen. Jetzt können Frau Merkel und ihre Kolleginnen und Kollegen zeigen, ob sie ernsthaft dafür sorgen werden, Jugendliche in Beschäftigung zu bringen", so Steinruck.

Die Sozialexpertin macht deutlich, dass die Jugendgarantie eine sinnvolle Investition in die Zukunft darstellt. „Laut Internationaler Arbeitsorganisation belaufen sich die Kosten einer Jugendgarantie in der Eurozone auf rund 21 Millionen Euro. Wenn wir uns dagegen anschauen, dass wir für die Versorgung arbeitsloser Jugendlicher über 100 Millionen Euro ausgeben müssen, dann sollte das eigentlich jede Regierung mittragen.“

Darüber hinaus strebt die Kommission einen Qualitätsrahmen für Praktika und eine Allianz für Ausbildung an, bei der Ausbau und Qualität der Ausbildung sowie Mobilität Jugendlicher verbessert werden sollen. Steinruck: „Bei diesem Schritt müssen wir streng darauf achten, dass Praktika nicht zur Ausbeutung verleiten. Zudem darf eine Ausbildungsallianz nicht darüber hinweggehen, dass Ausbildungsplätze geschaffen werden müssen, anstatt alleine auf die Mobilität Jugendlicher zu setzen. Aktive Arbeitsmarkpolitik muss Ausbildungs- und Arbeitsplätze vor Ort schaffen, Mobilität muss freiwillig bleiben.“

 

SPD

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