In Alltag und in Selbständigkeit begleiten

Veröffentlicht am 25.02.2012 in Kommunales

Drei Monate nach der Eröffnung des Marienhof in Armsheim konnten schon sechs Plätze besetzt und ein Jugendlicher erfolgreich in eine Ausbildung vermittelt werden. „Neun Jugendliche können im Marienhof wohnen, 21 weitere Plätze bieten wir ambulant in unseren Werkstätten an“, berichtete Margret Mayer, Direktorin des Caritasverband Worms, dem Bundestagsabgeordneten Klaus Hagemann, Landrat Ernst-Walter Görisch (beide SPD) sowie den Jugendamtsleiter Arno Herz und den Leiter des Jobcenters Manfred Harbauer bei einem Informationsgespräch.

Als Träger des Projekts unterstützt die Caritas gemeinsam mit dem Kreisjugendamt und dem Jobcenter des Landkreises junge Männer zwischen 16 und 25 Jahren im Übergang zwischen Schule und Ausbildung beziehungsweise Beruf. Hierfür wohnen und arbeiten sie für maximal sechs Monate im Marienhof, wobei sie intensiv von pädagogischem Personal betreut werden. Tagsüber probieren sich die jungen Männer in den Werkstätten an Holz- und Metallarbeiten aus oder sammeln Erfahrungen im EDV-Bereich. Handwerker wie Schreiner oder Schlosser mit zusätzlicher sozialpädagogischer Ausbildung unterstützen sie hierbei.

„Die Jugendlichen können so ihre eigenen Fähigkeiten aber auch Grenzen kennenlernen. Diese Grenzen geben wir ihnen mit einem strengen Tagesablauf und klaren Regeln vor, die ihnen helfen sollen, in Zukunft ihren Alltag selbstständig zu bewältigen“, erläuterte Einrichtungsleiter Dr. Jens Werner. Gleichzeitig ermutigen die Caritas-Mitarbeiter, eigene Stärken und Interessen zu entdecken und entwickeln. Nach Ablauf der sechs Monate stehen die Mitarbeiter den jungen Männern auch zu Beginn einer Ausbildung oder eines Berufs zu Seite und begleiten ihren Weg in die Selbständigkeit.

Für den Standort Armsheim habe man sich bewusst entschieden: „Die Verkehrsanbindung in der Nähe des Bahnhofs ist ideal und gleichzeitig vermeidet der ländliche Charakter unnötige Ablenkung“, so Mayer. Dr. Werner betonte das gute Verhältnis zu den Nachbarn des Marienhofs.

„Ein vergleichbares Angebot gibt es im Landkreis bisher nicht und wir sehen angesichts der Einsparungen des Bundes bei den Qualifizierungsmaßnahmen dringenden Bedarf, junge Menschen mit Hilfebedarf bei ihrem Weg in den Beruf und in die Selbständigkeit zu unterstützen“, sagte Landrat Görisch. „Die massiven Kürzungen durch die Berliner Koalition in der aktiven Arbeitsmarktpolitik zwingt die Jobcenter massiv zu sparen, was gerade bei Jugendlichen der völlig falsche Ansatz ist“, kritisierte Hagemann. Harbauer bestätigte, dass alleine das Jobcenter Alzey-Worms jährlich mit einer Million Euro weniger für Eingliederungsmaßnahmen auskommen muss

Gerne nimmt Hagemann ein Anliegen von Harbauer und Herz mit nach Berlin: Jobcenter und Jugendhilfe haben aufgrund der Gesetzeslage keine gemeinsam nutzbare Förderinstrumentarien, wodurch sich Projekte wie der Marienhof nur mit großen Schwierigkeiten verwirklichen lassen. Dabei könnte gerade die Gruppe der 18-25jährigen hiervon profitieren.

 

SPD

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