Ausreichend Kita-Plätze für unter Dreijährige in Alzey-Worms

Veröffentlicht am 28.02.2012 in Kommunales

Ab August 2013 haben Kinder zwischen einem und drei Jahren einen Rechtsanspruch auf Betreuung und Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder in der Tagespflege. Dabei geht der Bund davon aus, dass jedes dritte Kind eines Jahrgangs dieses Angebot annehmen wird und hat den Kommunen aufgelegt, für 35 Prozent der unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen. Der Landkreis Alzey-Worms ist eine der ersten Kommunen, die die Vorgaben des Bundes mit 36 Prozent schon jetzt erfüllt hat.

„2013 stellt uns vor keine unlösbaren Probleme“, erläuterte Landrat Ernst-Walter Görisch dem Bundestagsabgeordneten Klaus Hagemann. Hagemann informiert sich aktuell über den Ausbaustand in Rheinhessen, nachdem vor kurzem bekannt wurde, dass viele Städte und Kreise 2013 denn Rechtsanspruch nicht erfüllen können.

„Vier Milliarden Euro hat die damalige große Koalition für den Ausbau der Kita-Plätze zur Verfügung gestellt. Wie sich jetzt rausstellt reicht das Geld jedoch nicht aus“, sagte Hagemann, der im Haushaltsausschuss des Bundestages 300 Millionen Euro zusätzlich für den Krippenausbau beantragt hatte, was jedoch von Union und FDP abgelehnt wurde.

„Voraussichtlich werden bundesweit 233.000 Plätze fehlen und gleichzeitig wurde deutlich, dass der angenommene Bedarf von 35 Prozent deutlich höher ist“, so Hagemann. Umso mehr freut es den Haushaltsexperten, dass die Betreuungsquote des Landkreises deutlich über dem Landesschnitt liegt.

Für die 3010 Kinder unter drei Jahren stehen aktuell 1012 Plätze in Kitas zur Verfügung, davon 560 Plätze für unter Zweijährige. Zusätzlich befinden sich 71 Kinder in der Tagespflege. Von den Zwei- bis unter Dreijährigen werden 73,3 Prozent betreut und bei den unter Zweijährigen 13,6 Prozent. „Wir planen jedoch damit, dass bis 2015 der Bedarf bei Kindern zwischen zwei und drei Jahren auf 80 Prozent, bei den Einjährigen auf 32 Prozent und für die unter Einjährigen auf zehn Prozent steigen wird“, erläuterte die zuständige Kitabedarfsplanerin Frederike Fleischer. Um eine Versorgungsquote von 41 Prozent zu erreichen müssten 100 zusätzliche Kita-Plätze geschaffen werden. Insbesondere in Osthofen seien aufgrund hoher Geburtenzahlen weitere Kita-Gruppen notwendig.

Verbunden mit dem Ausbau der Betreuungsplätze wurden in den 83 Kitas des Landkreises in den vergangenen Jahren 32 neue Erzieherstellen geschaffen. Neben wachsenden Personalkosten weisen Görisch und Jugendamtsleiter Arno Herz insbesondere auf den Fachkräftemangel im Erzieherbereich hin, der in den kommenden Jahren auch den Landkreis treffen wird. „Wenn der Bund einen Rechtsanspruch für unter Dreijährige schafft, muss er auch dafür sorgen, dass genügend Erzieher ausgebildet werden und deren Bezahlung sicher stellen“, kritisiert Hagemann, der schon lange verbesserte Arbeitsbedingungen und Bezahlung für Erzieher fordert.

 

SPD

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