Anlässlich der Beratung im Deutschen Bundestag zum Bericht des Sportausschusses zum Antrag der SPD "Förderung eines offenen Umgangs mit Homosexualität im Sport" erklären der sportpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Martin Gerster und die zuständige Berichterstatterin Sabine Bätzing-Lichtenthäler:
Am 8. Juni startet die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Das wird ein sportliches Spektakel und schafft in den Medien riesige Aufmerksamkeit für den Sport - aber: Wo bleibt die Toleranz für das Thema Homosexualität im Sport?
Ukraine ist kein leuchtendes Beispiel: In Kiew gab es im Vorfeld Anfeindungen durch rechtsextreme und religiöse Gruppen, so dass die erste geplante Gay Pride abgesagt werden musste. Gut, dass es in Deutschland anders läuft. Deutschland kann bei diesem Thema Farbe bekennen: Warum nicht endlich klare Strukturen schaffen, damit im Sport offen über sexuelle Orientierungen geredet werden kann?
Die schwarz-gelben Koalitionsfraktionen sehen dafür keine Notwendigkeit. Sie haben im Deutschen Bundestag unseren Antrag abgelehnt.
Wir fordern ganz konkrete Maßnahmen für mehr Respekt und Toleranz wie etwa: die Mittel für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) im Haushalt 2012 und im kommenden Haushalt zu erhöhen und eine Kampagne für Vielfalt im Sport anzuregen; die Fortbildung von Trainerinnen und Trainern sowie die Entwicklung von Ausbildungskonzepten zur Sensibilisierung für das Thema Homosexualität mehr zu fördern; ein Netz von Beratungsstellen der Sportverbände zu fördern, an die sich von Diskriminierungen betroffene homosexuelle Sportler und Sportlerinnen wenden können.
Wir bleiben am Ball für ein tolerantes Miteinander.