Verantwortung und Ehrlichkeit

Veröffentlicht am 08.03.2014 in Aktuell

Foto: SPD Südpfalz

Beitrag des rheinland-pfälzischen Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler für den aktuellen vorwärts:

Der Start meiner Arbeit im Verteidigungsausschuss fiel mit zwei großen Debatten zusammen: Die Vereinbarkeit von Familie und Dienst bei der Bundeswehr und die Rolle Deutschlands in der Welt. So unterschiedlich diese Themen auf den ersten Blick scheinen, haben sie doch eins gemeinsam: Es geht um das gesellschaftliche Verhältnis zur Bundeswehr und um unser Verständnis von ihr als politisches Instrument unserer Demokratie. Es geht um Worte wie Verantwortung und Ehrlichkeit - große Worte, facettenreiche Worte, die einer näheren Betrachtung bedürfen.

In der öffentlichen Diskussion drängt sich der Eindruck auf, „Verantwortung“ sei gleichbedeutend mit mehr Militär und mehr Kampfeinsätzen. Diese Deutung greift zu kurz und wird der Debatte nicht gerecht. Verantwortung in der Außen- und Sicherheitspolitik hat viele Dimensionen und in einer Demokratie liegt es an uns, wie wir sie gestalten. Auch für ein Land mit unserem politischen Gewicht gibt es keine Automatismen. Es gibt aber Ansprüche und Wünsche, die an uns herangetragen werden und zu denen wir uns positionieren müssen.

Dazu gehört beispielsweise die „Responsibility to protect“, die Verantwortung, Menschen in Krisengebieten vor Völkermord oder massiven Menschenrechtsverletzungen zu schützen, wenn die eigene Führung dazu nicht in der Lage ist. Oder die Verantwortung gegenüber Staaten wie Mali, die ganz konkret um Unterstützung für eine Ausbildungsmission bitten. Hier Verantwortung zu übernehmen ist weder militaristisch noch imperialistisch, sondern Hilfe zur Selbsthilfe. Auch uns Sozialdemokraten ist klar, dass das Militär alleine solche Konflikte weder lösen noch langfristig Sicherheit und Stabilität bieten kann. Ohne eine gute politische Gesamtstrategie, in der alle Politikfelder zusammenarbeiten, sind solche Einsätze wirkungslos.

Die Bundeswehr als attraktiver Arbeitgeber ist für uns von großer Bedeutung. Die Verteidigungsministerin hat in ihren ersten Wochen im Amt viele sozialdemokratische Forderung aufgegriffen und Ideen vorgelegt, um die „Attraktivität“ der Streitkräfte zu steigern. Die Vereinbarkeit von Familie und Dienst ist ein fundamentaler Baustein. Wir dürfen auch einen weiteren Aspekt nicht außer Acht lassen: Für Soldatinnen und Soldaten ist Planungssicherheit entscheidend. Wir müssen daher ein Auge auf die Entwicklung der Bundeswehrstandorte haben. Ich werde mich gerade für unsere rheinland-pfälzischen Kasernen einsetzen. Für deren Erhalt, aber auch für einen guten baulichen Gesamtzustand.

Dies alles geht mit der grundsätzlichen Frage einher, wofür wir unsere Streitkräfte in Deutschland brauchen, was genau deren Auftrag ist. Ich spreche mit vielen Soldatinnen und Soldaten und gerade diese Frage treibt auch sie um. Gerade die Sozialdemokratie muss in eine solche Debatte eintreten und für mehr Klarheit sorgen. Ich werde dies tun und lade Euch herzlich ein, auch Eure Meinung einzubringen.
 

 

SPD

19.03.2024 09:56
Nord-Süd - Neu denken.
Wenige Tage nach seiner Reise nach Namibia, Südafrika und Ghana hat der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil auf der Veranstaltung "Nord-Süd - Neu denken" eine programmatische Rede zu einer modernen Nord-Süd-Politik gehalten.

Wir machen Wirtschaftspolitik für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, nicht für Lobbyverbände. Das ist soziale Politik für Dich.

Wir kümmern uns darum, dass sich alle Generationen auf eine stabile Rente verlassen können. Denn: Wer viele Jahre hart arbeitet, muss auch im Alter gut davon leben können.

Rechtsradikale Kräfte werden immer stärker. Setze dich gemeinsam mit uns für Demokratie, Toleranz und Respekt ein und komme zu den Demonstrationen und Kundgebungen!

Gemeinsam kämpfen wir für Frauenrechte in Deutschland und Europa. Stärkste Stimme für Europa ist unsere Spitzenkandidatin Katarina Barley.