Auch beim Oppenheimer Gebrauchtwaren-Kaufhaus „Secondo“ des Internationalen Bundes (IB) machen sich die massiven Kürzungen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik durch die Berliner Koalition bemerkbar. Dort schrumpfte im vergangenen Jahr die Zahl an Plätze für Arbeitsgelegenheiten, den sogenannten „Ein-Euro-Jobs“, um nahezu ein Drittel. In Folge musste die dem Kaufhaus angegliederte Schreinerei, in der Jugendliche an den Arbeitsmarkt herangeführt wurden, geschlossen werden. Dies erfuhr der Bundestagsabgeordnete Klaus Hagemann (SPD) bei einem Besuch vor Ort von Betriebsleiter für den Bereich Rheinland-Pfalz-Ost/Südhessen, Hans-Ludwig Feggeler, und dem örtlichen Anleiter Michael Gutenkunst.
„Wir brauchen einen öffentlich geförderten zweiten Arbeitsmarkt, auf dem schwer vermittelbare Arbeitssuchende wieder eine längerfristige Perspektive durch Qualifikation und Weiterbildung erhalten. Dies gilt besonders für junge Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss. Deshalb setze ich mich für Jugendförderprogramme des Bundes ein, die den Jugendlichen eine zweite Chance bieten. Dazu gehören auch Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Das ist gut angelegtes Geld für die Gesellschaft“, betonte Hagemann.
Nach Angaben des Betriebsleiters Feggeler liegt die Vermittlungsquote von „Secondo“ in Praktika und in den ersten Arbeitsmarkt, vor allem Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Mainz-Bingen, derzeit zwischen 30 bis 40 Prozent. Auch deshalb sicherte Hagemann zu, solche für die Region notwendigen Projekte wie „Secondo“ auch weiterhin auf Bundesebene zu unterstützen. Bereits 2005 hatte sich der Abgeordnete dafür stark gemacht, dass das vormalig von der Arbeiterwohlfahrt getragene Markthaus „Secondo“ und die dortigen Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Seit mehr als 13 Jahre biete „Secondo“ arbeitsfähigen Menschen die aufgrund ihres Alters, ihrer Ausbildung oder wegen bestimmter persönlicher Hemmnisse auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum eine Chance haben Arbeitsangelegenheiten an. Dabei gelingt es dem Warenkaufhaus, durch fachliche und persönliche Weiterbildungsmaßnahmen, selbst ältere Arbeitslose aus den Verbandsgemeinden Guntersblum, Nierstein-Oppenheim und Bodenheim, wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.