Der Dienstverrichtungsraum der Bundespolizei am Hauptbahnhof Worms könnte neben Montag und Freitag schon bald an einem weiteren Tag besetzt werden. Darüber hinaus planen die Bundespolizei und die Polizei Worms noch enger zusammenzuarbeiten, um so Zeiten mit hohem Einsatzaufkommen am Wormser Hauptbahnhof möglichst effektiv abdecken zu können. Das ist das Ergebnis einer vom Bundestagsabgeordneten Klaus Hagemann initiierten Gesprächsrunde zwischen dem Präsidenten der zuständigen Bundespolizeidirektion Koblenz, Manfred Lohrbach, dem Direktor der Bundespolizeiinspektion (BI) Kaiserslautern, Dr. Markus Ritter, und der Polizeiinspektion Worms.
Insbesondere für die Polizei Worms könnte sich die Lage dann etwas entspannen. Denn alleine in 2011 haben die Wormser Beamten schon 90 Einsätze geleistet, die in den originären Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei fallen, wie Inspektionsleiter Ulrich Koch berichtete. „Aufgrund des allgemein zunehmenden Einsatzaufkommens ist dies sehr belastend“, erklärte Koch. Um so mehr freue er sich, dass Präsident Lohrbach in Aussicht stellte, den Dienstverrichtungsraum vermehrt an den arbeitsreichsten Zeiten - Freitag ab 16 Uhr und an den Wochenenden - zu besetzen.
Dr. Ritter erläuterte, dass im November 2010 einer der beiden für den Dienstverrichtungsraum zuständigen Beamten im Dienst verletzt und in Folge dienstunfähig wurde. Aufgrund von Personalmangel der Bundespolizei – die BI Kaiserslautern verfügt bei einem Bedarf von 316 Stellen nur über 255 Polizeibeamte – konnte die Stelle nicht nachbesetzt werden.
„Insbesondere auch im Bereich der Verbrechensprävention und als Ansprechpartner für die Bürger haben sich die Bundesbeamten in Worms bewährt“, erklärte Hagemann, auf dessen Initiative der Dienstverrichtungsraum in Worms eingeführt werden konnte. Die beiden Kontaktbeamten vermitteln objektive und subjektive Sicherheit. In Kombination mit diesen zusätzlichen Einsätzen zu Brennpunktzeiten werde die Präsenz der Bundespolizei am Bahnhof positiv wirken, zeigte sich der Abgeordnete überzeugt. Dennoch wird sich Hagemann an das Präsidium der Bundespolizei sowie an das Bundesinnenministerium wenden, um die vielen unbesetzten Planstellen zu thematisieren.
Worms nicht aus den Augen verlieren
„Wir werden Worms nicht aus den Augen verlieren. Fußballspiele und der Albert-Schulte-Park machen eine häufige Präsenz notwendig. Mithilfe der mit der Landespolizei gemeinsam geführten „AG Park“ setzen wir in Worms einen Schwerpunkt“, betonte Dr. Ritter. Von den in diesem Jahr bis Oktober durch die Bundespolizei registrierten 71 Straftaten im Umfeld des Bahnhof Worms betreffen neun Drogendelikte. Mit 20 registrierten Straftaten führen Sachbeschädigungen die Statistik an, gefolgt von 13 Fahrgelddelikten sowie acht Gewalt- und sieben Eigentumsdelikten. 1,3 Prozent der im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Kaiserslautern begangenen Straftaten sind der Nibelungenstadt zuzuordnen. Im selben Zeitraum wurden 48 Ordnungswidrigkeiten erfasst.