„Minijobs und Leiharbeit verdrängen reguläre Beschäftigungsverhältnisse“

Veröffentlicht am 16.02.2010 in Pressemitteilung

Neuer Baumarkt in Bad Kreuznach mit 80 Prozent Minijobs? – MdB Fritz Rudolf Körper schreibt an Bundesarbeitsministerin

Das bundesweit präsente Unternehmen, das in Kürze auch einen Baumarkt in Bad Kreuznach eröffnet, plant nach unbestätigten Informationen rund 80 Prozent der Arbeitsplätze mit sogenannten Minijobs zu besetzen, so der SPD-Bundestagsabgeordnete Fritz Rudolf Körper.

„Dieses Beispiel zeigt, dass Minijobs auch auf unserem regionalen Arbeitsmarkt im Vormarsch sind. Ich halte diese Entwicklung für sehr bedenklich“, urteilt Körper. Gerade im Handel und Dienstleistungsbereich würde die Anzahl der 400-Euro-Jobs steigen und gleichzeitig „Normal-Beschäftigung“ verdrängen. In einem Schreiben an die Bundesarbeitsministerin verweist der SPD-Bundestagsabgeordnete auf „das Problem der Verdrängung von normal sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen durch Minijobs und Leiharbeit“.

Lag der Anteil von „Normal-Beschäftigung“ aller Beschäftigungsverhältnisse in der Vergangenheit noch bei circa 80 Prozent, so ist dieser aktuell auf 60 Prozent gesunken, so Körper. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten sei signifikant angestiegen. Der Einsatz von Minijobs und auch Leiharbeit würde vielfach missbraucht. „Eigentlich sollte mit diesen Instrumenten eine Ausweitung des Beschäftigungssektors erreicht werden, so war jedenfalls die ursprüngliche gesetzgeberische Zielsetzung, stattdessen werden diese vielfach von Unternehmen zur Verdrängung von Normal-Beschäftigung genutzt“, urteilt Körper.

In seinem Schreiben an die Bundesarbeitsministerin betont Körper „den gesetzgeberlichen Handlungsbedarf, um die missbräuchliche Anwendung zu stoppen. Die ständige Ausweitung von Minijobs birgt die Gefahr von Lohndumping in der betroffenen Region und führt zu einem Verfall der lokalen Kaufkraft mit all den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen für die Kommunen“.

 

SPD

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