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Eine Analyse der Krise um das iranische Nuklearprogramm | neue Studie von Andreas Bock im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung
Eine Analyse der Krise um das iranische Nuklearprogramm | neue Studie von Andreas Bock im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung
Iran ist ein rationaler Akteur der internationalen Politik, der seine sicherheitspolitischen Entscheidungen auf Grundlage der wahrgenommenen Bedrohungssituation trifft. Iran befindet sich, dem Staate Israel durchaus vergleichbar, in einer prekären Sicherheitslage; aus der Perspektive Teherans ist es daher durchaus rational, am Atomprogramm als Mittel der Abschreckung und damit der Selbstverteidigung festzuhalten.
Die Lösung der Iran-Krise hängt wesentlich davon ab, ob und inwieweit es gelingen wird, die Bedrohungswahrnehmung auf Seiten Irans zu verändern; den USA kommt hier eine Schlüsselfunktion zu. Ein Militärschlag gegen die iranischen Nuklearanlagen wäre kontraproduktiv; er würde das Atomprogramm lediglich verlangsamen, aber nicht dauerhaft verhindern. Tatsächlich würde ein Angriff in Teheran die Überzeugung stärken, dass eine iranische Atombombe als Mittel der Abschreckung und Selbstverteidigung notwendig ist.
Für die Betrachtung der Iran-Krise ist die Wahrnehmung von Sicherheit und Unsicherheit zentral. In der folgenden Analyse wird die Kuba-Krise als Blaupause verwendet, denn auch hier waren Fehlwahrnehmungen für die Eskalation verantwortlich. Bei näherer Betrachtung lassen sich wesentliche Parallelen zwischen der Krise um das iranische Atomprogramm und der Kuba-Krise feststellen.